Sonntag 16.2.2025 15 Uhr
Der RBN-Jahrestreff Infoveranstaltung für alle Interessierten bei Kaffee und Kuchen in der Mensa der Sekundarschule Ruppichteroth. Mit einem Vortrag über Vögel in der Kulturlandschaft: Bestimmung, Beobachtung und Schutz. Referent ist Dr. Heiko Schmied aus Ruppichteroth Kuchem vom Institut für Kulturlandschaftsforschung.
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des RBN,
Euch und Ihnen allen ein frohes, glückliches und gesundes neues Jahr. Vor uns
liegt ein - in vielerlei Hinsicht - spannendes Jahr 2025. Dazu wünschen wir Euch, Ihnen und uns viel Glück, Erfolg und vor allem Gesundheit.
Warum sichtbarer werden?
Zum ersten Mal haben wir Menschen dafür gesorgt, dass die Grenze von 1,5 Grad bei der Erderwärmung
überschritten wurde. Die Ökosysteme stehen weiterhin (oder immer mehr?) unter Druck. Das gesellschaftliche Klima wird zunehmend rauer.
Andererseits: Viele Menschen engagieren sich in ihrer Freizeit, um das Leben positiv zu gestalten. Dazu gehören auch wir vom RBN. Damit wir im Konzert der vielen Organisationen nicht untergehen,
müssen wir uns nach draußen wagen, unsere Nasen in den Wind halten – sprich: sichtbarer werden.
Ein herzliches Dankeschön!
Wir haben im vergangenen Jahr wieder hervorragende Arbeit geleistet. Dafür möchten wir uns bei allen bedanken, die einen Teil ihrer wertvollen Freizeit in den Naturschutz gesteckt haben.
Chancen nutzen
Wir haben in 2024 einen tollen Job gemacht, aber wir sind auch an unsere Grenzen gestoßen. Fakt ist: Manches ist liegen geblieben oder wurde gerade so geschafft. Hinter unserer Arbeit steckt eine große Verantwortung für das, was in den letzten Jahrzehnten geschaffen und aufgebaut wurde.
Vor diesem Hintergrund gibt es nur den Weg nach vorne: Wir brauchen mehr tatkräftige Unterstützung!
Darum wollen wir in diesem Jahr verschiedene Möglichkeiten nutzen, um sichtbarer zu werden. Dazu gehört eine bessere Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung mit anderen Vereinen, Nachwuchsförderung, Kinder- und Jugendarbeit und vieles mehr.
Aktiver Naturschutz statt Sofa
Das Schönste an unserer Arbeit beim RBN ist zugleich das Anstrengendste: Wir retten Lebensräume nicht vom Sofa aus, sondern stehen auf und gehen raus in die Natur. Das Gefühl danach ist sehr erhebend, es hat zu tun mit Stolz, Freude und dem guten Gefühl, etwas Sinnvolles gemacht zu haben. Das könnte doch ein guter Vorsatz für dieses Jahr sein: Raus aus der Zuschauerrolle, ab in die Natur! Oder? Wer mag, darf auch gerne Werbung für unsere Arbeit machen.
Das neue Jahresprogramm (im Anhang beigefügt) bietet auf jeden Fall jede Menge
Möglichkeiten, um aktiv zu werden und Lebensräume zu retten. Damit man sich noch einfacher melden kann, gibt es sogar eine neue Mail-Adresse: mitmachen@rbn-ruppichteroth.de .
Aktiv für unsere Lebensräume
Lasst uns mutig und zuversichtlich sein, aber auch aktiv, denn unsere wertvollen und gefährdeten Lebensräume retten wir nicht vom Sofa aus. Wir würden uns freuen, wenn wir uns bald sehen und gemeinsam daran arbeiten.
In diesem Sinne ein gutes neues Jahr 2025!
Herzliche Grüße,
Holger Zacharias
Vorsitzender
Bergischer Naturschutzverein e. V.
Ortsverband Ruppichteroth
Kulturlandschaft und Artenvielfalt
Pflege von Kopfweiden dient dem Erhalt wichtiger Lebensräume
Am vergangenen Samstag war es wieder an der Zeit, einen Teil der Kopfweiden in Gießelbach zu stutzen. Trotz widrigster Wetteraussichten nutzten wir vom Bergischen Naturschutzverein (RBN) die wenigen trockenen Stunden des Vormittags. Dank vieler fleißiger Hände konnte danach noch die Schlehenhecke im Gießelbacher Feuchtgebiet vor allem von überwuchernden Haselnusssträuchern befreit werden, bevor dann Dauerregen einsetzte. Der Weidenschnitt wurde teils direkt mitgenommen. Mit etwas Glück und Geschick entstehen hieraus bald lebende Weidenzäune oder anderes Flechtwerk. Ein weiterer Teil liegt zur kostenlosen Mitnahme am Straßenrand bereit.
Bis vor wenigen Jahrzehnten machte man sich die enorme Wuchskraft der Weiden zunutze, um die Zweige für Korbwaren oder den Fachwerkbau zu verwenden. Inzwischen sind Kopfweiden selten geworden. Die Pflege dieser Bäume dient nicht nur dem Erhalt der Kulturlandschaft, sondern sorgt auch dafür, dass ökologisch wichtige Lebensräume für Vögel und Insekten erhalten bleiben. Vor allem alte Kopfweiden bieten zahlreichen Insekten Nahrung und Brutstätte. Auch Höhlenbrüter wie der Steinkauz sind hier zu finden. Durch unsere jahrelange Arbeit konnten in den Feuchtgebieten zwischen Retscheroth und Gießelbach viele dieser schönen knorrigen Bäume heranwachsen.
Am kommenden Samstag, dem 04. März, ist ab 9:30 Uhr unser nächster Einsatz geplant: Diesmal geht es auf die Streuobstwiese im Gewerbegebiet Ruppichteroth, um die Obstgehölze zu pflegen. Einmal im Jahr gilt es, die Obstbäume fachmännisch zu beschneiden, um sie auszulichten, ihr Wachstum zu steuern und sie gesund zu halten. Gerade bei alten Bäumen besteht sonst häufig die Gefahr des Auseinanderbrechens und damit des Absterbens des Baumes.
Auch Streuobstwiesen mit ihren hochstämmigen Obstbäumen sind ein typischer und ökologisch wertvoller Teil unserer Kulturlandschaft.
Im Dauereinsatz für den Naturschutz
Die notwendigen Arbeiten für unsere Natur zur Erhaltung wertvoller Lebensräume und gefährdeter Arten aber konnten wir im abgelaufenen Jahr 2021 in vollem Umfang durchziehen. An mehr als 120 Tagen waren die fast 50 Helfer des RBN-Ruppichteroth im Jahr 2021 für den Naturschutz aktiv, um z. B. arten- und blütenreiche Wiesen, orchideenreiche Wälder, und Streuobstwiesen zu erhalten.
Die Natur kennt keine Coronapause. Naturschutzgebiete und viele andere wertvolle Bereiche müssen durch regelmäßige Pflege erhalten und weiter optimiert werden. Geschieht dies nicht, so wird das verloren gehen, was man ursprünglich schützen und erhalten wollte.
Der RBN-Ruppichteroth betreut zurzeit 12 verschiedene Gebiete.
Dazu gehören z. B.
Das Naturschutzgebiet „Wälder auf Kalk“ bei Schönenberg und Hänscheid mit seinen Kalksteinbrüchen und Orchideenwäldern
Teilbereiche im Naturschutzgebiet Millerscheider Tal
Der große Grauwacke-Steinbruch in Schönenberg (Naturschutzgebiet)
Der einzige nennenswerte Kalk-Magerrasen im Rhein-Sieg-Kreis bei Bröleck (Naturschutzgebiet)
Teilbereiche des Bornscheider Tales
In diesen Gebieten waren z. B. folgende Arbeiten notwendig:
Umfangreiche Freistellungsarbeiten im ehemaligen Schießstand im Januar und Februar. Diese Arbeiten sollen die Besonnungsverhältnisse im Kalksteinbruch verbessern.
Gehölzrückschnitt und Mahd im Bereich des oben erwähnten Kalk-Magerrasens
Aufwändige Mistelbekämpfung auf der Streuobstwiese am Gewerbegebiet Ruppichteroth-Nord zur Erhaltung der Obstbäume.
Beseitigung von Wildschweinschäden in unseren Pflegegebieten.
Zeitintensive Bekämpfung von Drüsigem Springkraut in Naturschutzgebieten und von Herkulesstauden im Gemeindegebiet
Entwicklung von Heidegebieten. Mehrere hochspezialisierte Insektenarten (z. B. Wildbienen und Schmetterlinge) sind auf Heidekraut als Lebensgrundlage angewiesen.
Eine permanente Aufgabe ist außerdem die Betreuung unsere Schleiereulen- und Steinkauzkästen durch Helmut Handlos und seine Helferinnen und Helfer.
Viele Arbeiten werden teilweise öffentlich gefördert über den sogenannten Vertragsnaturschutz oder eine Verbändeförderung.
Bei einer öffentlichen Förderung können die ehrenamtlichen Arbeitszeiten bis zu einer bestimmten Grenze abgerechnet werden. Voraussetzung ist allerdings der Nachweis, dass tatsächlich Geld ausgezahlt wird. Das ausgezahlte Entgelt spenden unsere erwachsenen Helfer zurück und bekommen im Gegenzug eine Spendenbescheinigung, die sie steuerlich geltend machen können. Unsere jugendlichen Helfer können sich durch die Arbeiten im Naturschutzverein ihr Taschengeld aufbessern.
Die Erlöse aus diesen Tätigkeiten werden satzungsgemäß für Materialien und neue Naturschutzprojekte verwendet.
Gemeinsam können wir viel erreichen. Schon wenige Stunden Hilfe im Jahr (z. B. ein Samstagvormittag) können ein wertvoller Beitrag zum Natur- und Artenschutz sein. Wenn Sie uns helfen wollen, sind Sie herzlich eingeladen, unsere Arbeit vor Ort zu unterstützen.
Nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf:
info@RBN-Ruppichteroth.de oder 02295/6572 Heinz Schumacher
Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V.