RBN-Ruppichteroth
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Sortenvielfalt und Artenreichtum

Der Erhalt von Streuobstwiesen ist aktiver Einsatz für Biodiversität

Am Samstag, den 04. März 2023 ab 9:30 Uhr ist die alljährliche Pflege der Streuobstwiese am Gewerbegebiet in Ruppichteroth angesagt. Dabei geht es uns vom Bergischen Naturschutzverein (RBN) nicht nur um den Rückschnitt und das Auslichten der Bäume, sondern auch um den Erhalt des Lebensraums vieler Tier- und Pflanzenarten.

Die Streuobstwiese am Ruppichterother Gewerbegebiet besteht aus zwei Teilen: der ältere Teil beherbergt Bäume, von denen manche schon viele Jahrzehnte alt sind. Bei dem jüngeren Teil handelt es sich um ein Ausgleichsmaßnahme der Gemeinde Ruppichteroth für das Gewerbegebiet. Dazu wurde mit dem Bergischen Naturschutzverein Ruppichteroth ein Betreuungsvertrag abgeschlossen, bei dem es ausschließlich um die Pflege und den Erhalt der Obstbäume geht.

Was so simpel klingt, ist bei genauerer Betrachtung ziemlich umfangreich: Vor allem in den ersten fünf bis zehn Lebensjahren des Baumes muss ein regelmäßiger Schnitt erfolgen, der Kronenaufbau. Aber auch bei älteren Exemplaren kann ein kräftiger Rückschnitt zur deutlichen Lebensverlängerung des Baumes beitragen. Zudem benötigt ein Obstbaum einen Verbissschutz sowie Schutz vor Wühlmäusen. Die Wasserversorgung und eine zu starke Überhitzung der Bäume ist besonders in den letzten Jahres ein immer wichtigeres Thema geworden. Das ist aber immer noch nicht alles: So mussten wir die alten Bäume in den letzten Jahren mit viel Aufwand von Misteln befreien. Die parasitäre Pflanze hatte sich so stark ausgebreitet, dass das Überleben der einzelnen Bäume gefährdet war.

Mit der Pflege dieser Streuobstwiese leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung alter Obstsorten, die für den Erwerbsobstbau nicht mehr interessant sind, die aber zur geschmacklichen und qualitativen Vielfalt beitragen. Die Ertrags- und Lebenszeit dieser Bäume kann teilweise fünfzig bis hundert Jahre betragen.

Auch in Bezug auf die Artenvielfalt spielen Streuobstwiesen eine große Rolle. Hier findet man noch Spitzmaus, Feldmaus und Igel. Der Stamm wird von Moosen und Flechten bewachsen. Vor allem die Altbäume sind ein wahres Paradies, da sie mit ihren morschen Stellen, Baumhöhlen und Astlöchern Heimat für totholzbewohnende Insekten, Singvögel und Spechte sind. Verlassene Höhlen und Baumspalten werden wiederum von Fledermäusen bewohnt. Mit Nisthilfen schaffen wir zusätzlich Lebensräume für den Steinkauz.

Die Versöhnung von Kulturlandschaft und Artenvielfalt ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Doch es braucht Menschen, die sich aktiv dafür einsetzen und ihren ganz persönlichen Beitrag leisten. Deshalb freuen wir uns über Ihre Unterstützung!

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